Ein Trauma wird oft nicht als solches erkannt. Der Begriff Trauma wird häufig unangemessen benutzt, so z.B. wird nach einer Sportveranstaltung vom Trauma der Niederlage gesprochen oder auch unter Fachkräften fällt der Begriff inzwischen oft und wirkt dadurch vielleicht sogar abgedroschen.
Auf der anderen Seite haben sich viele Fachkräfte kaum oder gar nicht mit der Thematik auseinander gesetzt. So habe ich z.B. bereits erlebt, dass ein Klient mit einer dissoziativen Symptomatik sich bei einem Neurologen vorgestellt hat und mit den Worten „so einen Quatsch habe er noch nie gehört“ ausgelacht und nach Hause geschickt wurde. Glücklicherweise hat der junge Mann nicht aufgegeben und weiter nach passender Unterstützung gesucht und diese auch erhalten.
Was ist ein Trauma?
Die Antwort darauf ist sehr viel vielfältig:
- Krieg
- erhebliche finanzielle Probleme
- lebensbedrohliche Ereignisse
- Naturkatastrophen
- Terrorismus
- Operationen
- Vernachlässigung in der Kindheit
- Mobbing oder Rassismus
- Trennungen oder Verlust von nahestehenden Personen oder Tieren
- Gewalt
- sexueller Missbrauch
- psychische Gewalt
- Demütigung
- Entwertung
- dysfunktionale Beziehungen und Weiteres
Im Allgemeinen wird zwischen Schocktrauma und Entwicklungs- oder Bindungstrauma unterschieden.
Schocktrauma:
Darunter versteht man ein sehr belastendes Ereignis, welches einen definierten Anfang und Ende hat. Es macht hilflos, man fühlt sich ohnmächtig oder überwältigt und es gibt keinerlei Möglichkeit zu Flucht oder Kampf.
Dies kann z. B. durch einen Autounfall, oder andere Unfälle aller Art, Arztbesuche, plötzliche Trennungen, Scheidungen, einer Abtreibung, Überfall oder Naturkatastrophen passieren. Diese und ähnliche Ereignisse können zum Schocktrauma führen. Symptome die sich daraus entwickeln sind leider noch viel zu wenig bekannt. Viele Menschen haben Symptome und können sich einfach nicht erklären, woher sie kommen und denken mit Ihnen stimme grundsätzlich etwas nicht. Es muss keine Katastrophe passiert sein und Traumasymptome zu entwickeln.
Entwicklungs- oder Bindungstrauma:
Der Begriff des Entwicklungstraumas ist noch relativ unbekannt und wird auch teilweise als Bindungstrauma bezeichnet, bzw. wird hier teilweise noch differenzierter unterschieden.
Bei einem Entwicklungstrauma geht es um viel tiefere und ältere Verletzungen als beim Schocktrauma. Diese wirken anders auf die Psyche und den Körper.
Wenn wir als Baby oder Kleinkind Bezugspersonen hatten die, warum auch immer, nicht in der Lage waren unsere Bedürfnisse wahr zu nehmen und/oder diese zu befrieden. Das kann z.B. vorkommen wenn die Bezugspersonen selbst so erzogen wurden und ihr eigenes Trauma nicht überwunden haben. Siehe dazu „was ist ein Entwicklungstrauma„
Das Toleranzfenster
Wer sich innerhalb seines Toleranzfensters befindet (grün) fühlt sich Handlungsfähig und Selbstwirksam, und ist den Herausforderungen des Lebens gewachsen. Ein Trauma ist im Körper gespeichert. Situationen, Gefühle, Worte, Gerüche, Geräusche, körperliche Zustände, usw. können wie ein Trigger wirken und die Gefühle – wie auch beim erleben des Traumas auslösen. Dadurch fällt man aus dem Toleranzfenster und man reagiert nur noch ohne dies steuern zu können. Eine Reaktion kann von den Farben gelb zu Rot in Richtung Kampf sein. Die andere Reaktion geht über die Farben Blau und Orange Richtung Flucht.
Unser psychischer Zustand ist zum großen Teil vom autonomen Nervensystem abhängig. Wer ein enges Toleranzfenster hat, reagiert in manchen Situationen schneller mit Stress oder Überforderung als Personen mit einem weiten Toleranzfenster.
Das kann sogar dahin führen, sich nicht auf Beziehungen einlassen zu können, da die Schwingung die das Nervensystem und damit verbundene Symptome erzeugt, die nicht ausgehalten werden können. Auch verlieben wird dann unbewusst vermieden. Wenn Du innerhalb Deines Toleranzfensters bist (grün) dann fühlst Du Dich, Handlungsfähig und Selbstwirksam, und bist den Herausforderungen des Lebens gewachsen. Ein Trauma ist im Körper gespeichert. Situationen, Gefühle, Worte, Gerüche, Geräusche, körperliche Zustände, usw. können wie ein Trigger wirken und die Gefühle – wie auch beim erleben des Traumas auslösen. Dadurch fällt man aus dem Toleranzfenster und man reagiert nur noch ohne dies steuern zu können. Eine Reaktion kann von den Farben gelb zu Rot in Richtung Kampf sein. Die andere Reaktion geht über die Farben blau und orange in Richtung Flucht.
Innerhalb unserer ersten drei Lebensjahre bildet sich unser Stress-Toleranzfenster aus. Wir machen in dieser Zeit Erfahrungen die möglichst vielfältig sein sollten. Wenn wir dabei liebevolle Begleitung erfahren haben, wird das Toleranzfenster weiter sein, da wir die Erfahrungen mit einem Sicherheitsgefühl machen konnten. Wir sind dadurch stressresistenter, können Freude, Glück und Erregung gut aushalten, ohne gestresst zu sein. Wer bereits eine traumatische Schwangerschaft oder Geburt erlebt hat, wird unter Umständen trotz liebevoller Begleitung der Bezugspersonen ein enges Toleranzfenster entwickeln.